Verwertungsgesellschaft / Martin Droschke - Oliver Heß

Die Verwertungsgesellschaft hat sich die Aufgabe gestellt, spieltherapeutisch an Kulturbürger und kulturferne Schichten heranzutreten, um ihr persönliches Verhältnis zum Fetisch Literatur und Kunst neu anzuordnen.

Die Verwertungsgesellschaft verhält sich dabei gegenüber der Frage nicht neutral, was einen literarischen Text und ein künstlerisches Oevre wertvoll macht (und für wen). Freilich besteht sie darauf, sich bei ihren eigenen Bewertungen widersprechen zu müssen.

Die Verwertungsgesellschaft bevorzugt dabei den Weg, lieb gewonnene und selbstverständliche Werteinschätzungen zu dekonstruieren, um aus Trümmern neue Denkgebäude entstehen zu lassen.

Dieses unser Handeln wird von der Mehrheit des Publikums meist anders als gewollt verstanden. Unsere Missionen scheitern im Stil eines Don Quijote, denn auch die Verwertungsgesellschaft sucht sich nur solche Gegner, die eigentlich gar keine sind.

Martin Droschke: Hat gut 10 Jahre als freier Literaturkritiker / Kulturjournalist gearbeitet. Ist längst zur Werbung – freier Texter, Konzeptioner und Autor – gewechselt. Will durch Verwertung / Recycling den anhaltenden Trend einer Literaturlandschaft dekonstruktiv begleiten, welche sich durch Bevorzugung von Belanglosigkeit selbst überflüssig macht.

Oliver Heß: Der Grafikdesigner kümmert sich bereits seit vielen Jahren um Texte und Buchstaben, die er eher formal denn inhaltlich betrachtet und verwertet: Zeitungsbuchstaben – heute gedruckt, morgen vergessen – bringt er in seinen Collagen in neue Zusammenhänge, ausgediente Computertasten verarbeitet er als Mosaik. In seinem Typographischen Fundbüro sammelt und archiviert er gefundene Lettern und dokumentiert Aufschriften, bevor diese ihre Lesbarkeit verlieren.

Zeigt alle 7 Ergebnisse

Zeigt alle 7 Ergebnisse