Nordbayerische Nachrichten berichten über die Ortsschimpfnamen-Ausstellung im Tucherschloss

02.04.2021

Ortsschimpfnamen im Tucherschloss
Ortsschimpfnamen im Tucherschloss

Wer will schon als „Sackaufschneider“ oder „Tellerlecker“ gelten wie die Menschen aus Weißendorf und Zell am Main? Beim Erschaffen böser Spitznamen für das jeweilige Nachbardorf beweist Franken besonders viel Fantasie, so berichten die Nordbayerischen Nachrichten. Das Museum Tucherschloss in Nürnberg beleuchtet das heitere Thema.

Bis 3. Juni 2021 zeigt die Schau einen Blick auf die böse Seite der fränkischen Gemütlichkeit: Der Franke gilt gemeinhin als äußerst maulfaul. Wenn es aber darum geht, seine Nachbarn zu verspotten, läuft er zu kreativer Höchstform auf. „Kahlfresser“, „Mauerscheißer“, „Wasserpolacken“ – beinahe jede Stadt und jedes Dorf hat einen gemeinen Spitznamen abbekommen. Aus mehr als 3 000 derartigen Verunglimpfungen haben sich die Ansbacher Künstlerin Kerstin Himmler der Coburger Autor Martin Droschke die prächtigsten Exemplare herausgegriffen: Mit spitzzüngiger Feder ist Martin Droschke den Geschichten hinter den „Ortsschimpfnamen“ auf den Grund gegangen. Kerstin Himmler hat seine Textbeiträge mit liebevoll geklebten Collagen visuell paraphrasiert.
Die Sonderausstellung wird präsentiert von Dr. Thomas Eser, Direktor der Museen der Stadt Nürnberg, gemeinsam mit Ulrike Berninger M.A.,
Leiterin des Museums Tucherschloss und Hirsvogelsaal, der Künstlerin Kerstin Himmler, dem Autor Martin Droschke und der Kuratorin Ulrike Götz.